Juckreiz, Schuppen, Rötungen, trockene Haare – typische Anzeichen von trockener Kopfhaut. Diese ist nicht nur häufig, sondern leider auch sehr unangenehm für Betroffene. Hinter der ausgetrockneten Kopfhaut können verschiedene Ursachen stecken. Hier lesen Sie welche und erfahren außerdem, welche weiteren Beschwerden auftreten können und wie wichtig die richtige Pflege für die Kopfhaut ist.
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Typische Anzeichen sind Spannungsgefühl, Juckreiz, Schuppen und Rötungen auf der Kopfhaut. Oftmals sind zudem die Haare trocken und spröde.
Neben den körperlichen Symptomen kann sich trockene Haut im Kopfbereich auch auf die Psyche auswirken. Die Beschwerden sind unangenehm und können eine Belastung im Alltag sein. Hinzu kommt, dass Schuppen auf der Kopfhaut häufig sichtbar sind und zu Unbehagen bei Betroffenen führen können.
Deswegen ist es wichtig, frühzeitig die Ursache für die trockene, juckende Kopfhaut herauszufinden, um die Beschwerden effektiv lindern und dem Feuchtigkeitsmangel vorbeugen zu können.
Die Beschwerden auf der Kopfhaut werden wie bei trockener Haut allgemein durch einen Mangel an Feuchtigkeit ausgelöst. Ursächlich ist hierfür in der Regel eine geschwächte Hautbarriere. Die Feuchtigkeit kann nicht mehr ausreichend in der Haut gespeichert werden. In weiterer Folge werden Haut und Haare spröde und es bilden sich Schuppen. Zudem können schädliche Stoffe und Bakterien von außen leichter in die bereits geschädigten Hautstellen eindringen. Die Folge sind entzündliche Reaktionen, die zu Rötungen und Juckreiz führen.
Folgende Erkrankungen und Umstände sind die häufigsten Ursachen für trockene Haare und Kopfhaut:
In seltenen Fällen kann hinter trockenen Stellen auf der Kopfhaut auch eine Pilzerkrankung stecken. Diese sogenannte Tinea capitis tritt vor allem bei Kindern auf. Hier sind die Beschwerden jedoch meist deutlich ausgeprägter. Außerdem finden sich an den betroffenen Stellen in der Regel abgebrochene Haare. Bei einem Verdacht auf eine solche Pilzinfektion sollte umgehend ein Dermatologe aufgesucht werden.
Die Beschaffenheit der Haut am Körper, und auch am Kopf, ist zu einem Teil genetisch veranlagt – sprich, wenn die Eltern unter trockener Haut leiden, ist auch das Risiko bei den Kindern erhöht. Das Gleiche gilt auch für Hauterkrankungen wie Neurodermitis. Auch hier kann eine Veranlagung vererbt werden.
Das heißt jedoch nicht, dass Betroffene mit den unangenehmen Beschwerden leben müssen. In den meisten Fällen werden die Symptome vor allem durch falsche Pflege verstärkt, lassen sich mit der richtigen aber auch sehr gut reduzieren.
Auch äußere Faktoren und Verhaltensweisen können die Barrierefunktion der Kopfhaut schwächen. Dazu zählen:
Die gute Nachricht: Mit der richtigen Haarpflege können die typischen Beschwerden in der Regel schnell gelindert werden. Ziel dabei ist es, die geschwächte Hautbarriere zu stärken und so den Schutz wieder aufzubauen.
Mit der richtigen Pflege können die meisten Beschwerden schnell gelindert werden. Es gibt aber auch einige bewährte Hausmittel, die bei trockener Kopfhaut ausprobiert werden können:
Oft stecken hinter Beschwerden wie juckender Kopfhaut, Schuppen oder Rötungen falsche Pflegegewohnheiten wie zu häufiges oder zu heißes Waschen der Haare, die Verwendung von aggressiven Shampoos oder ungesunde Lebensgewohnheiten.
Bei sehr starken Beschwerden und einem hohen Leidensdruck sollte unbedingt ein Hautarzt aufgesucht werden. Dort werden zunächst mögliche Ursachen für die Symptome untersucht. Oft kann durch eine gezielte Behandlung des Auslösers auch die trockene Kopfhaut verbessert werden.
Zusätzlich zur Behandlung oder, wenn alle anderen Ursachen ausgeschlossen wurden, sollte eine empfindliche Kopfhaut immer sorgfältig gepflegt werden. Verwenden Sie nur milde Shampoos, vermeiden Sie tägliches Haarewaschen und achten Sie darauf, die Haare nur schonend zu trocknen.
Viele Shampoos sind speziell für trockene Kopfhaut geeignet und enthalten wichtige Inhaltsstoffe, die den Feuchtigkeitsmangel der Haut wieder ausgleichen und dabei helfen, die natürliche Schutzbarriere wieder aufzubauen. Zusätzlich können bei starken Beschwerden noch spezielle Tinkturen oder Öl-Masken auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Diese sollten am besten über Nacht einwirken.
Klassische Cremes und Lotionen für Körper und Gesicht sind für die Kopfhaut eher ungeeignet und lassen sich auch nur schwer auftragen. Wer seiner Kopfhaut dennoch eine intensive Pflege zukommen lassen möchte, sollte lieber auf ölige oder gelartige Masken zurückgreifen. Aloe Vera hat beispielsweise beruhigende Eigenschaften und kann dabei helfen, Beschwerden wie Juckreiz, Rötungen und trockene Schuppen zu reduzieren.
Studium:
Universitätsklinik Marburg
Ludwig-Maximilians-Universität in München
Berufliche Stationen:
Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
Studium:
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn-Universität in München
Berufliche Stationen:
Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung